Die 22,916-prozentige Kapitalbeteiligung der Fantastic Capital Beteiligungsgesellschaft UG hat sich für die Gesellschafter der culture4life GmbH schon gelohnt.
So sorgte Michael Bernd Schmidt, aka Smudo, nicht nur im steuerfinanzierten, öffentlich-rechtlichen Unterhaltungsmagazin “ANNE WILL” für einen kostenlosen Dauerwerbebeitrag, der als solcher zwar nicht kenntlich gemacht sogleich aber die culture4life Server in die Knie zwang, sondern nun auch noch dafür, dass Finanzminister Olaf Scholz im Zweiten Deutschen Werbefernsehen bei Markus Lanz gestern ebenfalls von luca schwärmte. Er habe sich die App im Ministerium präsentieren lassen, war dort zu vernehmen.
Diese Promibonus getriebene, voreilige Vorentscheidung erinnert an die für fast 70 Millionen Euro teuer eingekaufte Telekom Hotline, zu der es zugegeben oben drauf quasi gratis noch ein bisschen Corona-Warn-App gab, deren wesentlichster intellektueller Leistungsbestandteil aber ohnehin von Apple und Google eingebracht wurde, so dass sich SAP wahrscheinlich über eines der profitabelsten App-Projekte der Firmengeschichte freuen dürfte.
Dass es neben dem kommerziellen Angebot der Fantastischen Vier Beteiligung bereits erfolgreich ausgerollte und vollkommen quelloffene Alternativen in Deutschland gibt, scheint im analogen Berlin nicht anzukommen.
In der Initiative Wir für Digitalisierung haben sich 16 Lösungsanbieter zusammengeschlossen, die aber irgendwie kein Gehör finden – vielleicht fehlt ihnen ein rappender Digitalexperte. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass man Neuland unter damit ist, unsere Gesundheitsämter vom Kartoffeldruck auf kanalgebündeltes ISDN umzustellen.
Akzeptanzfördernd und zwingend erforderlich wäre ein transparenter, öffentlicher Auswahlprozess jenseits vom offensichtlichen Lobbyismus durch prominente Repräsentanten eines culture4life Gesellschafters.
Vor dem Hintergrund des Totalversagens der Politik bei der Impflogistik und dem rechtzeitigen Aufbau eines landesweiten Testregimes hoffe ich darauf allerdings wohl vergebens.
Gastronomen, Einzelhandel und Veranstaltern empfehle ich derweil einen Blick auf recover. Das System ist erprobt, funktioniert, ist datensparsam und kann – weil vollständig als Open Source verfügbar – sogar selbst oder von Branchenverbänden betrieben werden.
One Reply to “Die da?!”
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